Haus der Fotografie Wien
Fotoausstellungen in Wien

Rechte Wienzeile 85, 1050 Wien | Tel: 01/890 41 46 | E-Mail | Öffnungszeiten: Mo-Do, 14 - 19 Uhr, Fr 10 - 14 Uhr

Fotoausstellung im ZEBRA, Zentrum für Klassische und Moderne Fotografie
Burggasse 46, 1070 Wien

Vernissage: Mittwoch, 04.11.2015, 19 Uhr

Öffnungszeiten: 05.11. - 03.12.2015
Dienstag bis Donnerstag, 9 - 12:30 Uhr und 13:30 - 17:30 Uhr
Freitag, 9 - 14:30 Uhr, Montag geschlossen

Fotografien von John Addams, Natascha Auenhammer, Kurt Blenz, Daniela Böckl, Clemens Fabry, Maria Frodl, herbwien, Eva-Marie Hild
Look Back - Zurückschauen, sich umsehen, Rückschau, Rückblick, Retro - gestalterisch oder inhaltlich mit einem Blick auf die Vergangenheit. Mit dem Ausdruck Retro verbinden die FotografInnen im Allgemeinen Erscheinungen, die mit alten Traditionen und Mustern verbunden sind, eine zeitliche oder räumliche Perspektive nach rückwärts haben. Wie Fotografien ja eigentlich grundsätzlich. Wie könnte man besser zurückschauen als mit den Mitteln der Fotografie! Ereignisse, die für einen selbst, vielleicht auch für andere, von Bedeutung sind, festzuhalten ist das Ziel. Den Moment zu archivieren. Damit man später darauf zurückschauen kann. Also jetzt für später einmal. In diesem Sinne ist jede Fotografie als eine Art Rückblick angelegt.

In der Ausstellung "Retro - Look back" zeigen die KünstlerInnen unterschiedliche Arten der „Rückschau“- einen Teil in alten Fotografien, die mittlerweile ein Stück Zeitgeschichte geworden sind - und einen zweiten Teil, der sich auf alte Techniken und Methoden der Fotografie zurückbesinnt.

John Addams wendet den Blick der Betrachter auf historische kulturelle Persönlichkeiten und präsentiert uns ein Stück Wiener Zeitgeschichte mit Falco und Waluliso, zum Schmunzeln.

Natascha Auenhammer wendet einen ästhetischen Rückgriff auf Fotogramme an. Nicht nostalgisch, sondern als Vintage im Sinne von altehrwürdig; erlesen die Technik, angewandt in einer völlig neuen Form, etwa mit Meerwasser aus Kroatien. Ohne Vergangenheit und ohne Gegenwart gäbe es auch keine Zukunft. Deshalb gilt es, die Vergangenheit zu bewahren, die Gegenwart zu leben und die Zukunft zu gestalten. Das gesamte Universum unterliegt einem ewigen Zyklus von Werden, Sein und Vergehen und damit auch alles, was in ihm ist. Entwicklung heißt, aus Altem zu lernen um im Jetzt etwas Neues daraus zu gestalten.

Kurt Blenz setzt sich tagelang zu seinen zeitlosen Bildern und arbeitet in mühevoller Kleinarbeit eine handgefertigte kolorierte Seele in die original schwarz-weissen Bilder.

Daniela Böckl schließt sich dort an und führt uns in ein „Traumland“ des alten Kinos. Im Bellariakino ist die Zeit scheinbar stillgestanden, stehengeblieben bis heute, und man kann fast persönlich in diese nostalgische Lichtbild-Atmosphäre eintauchen, die so viele Generationen in ihren Bann zog.

Clemens Fabry ist im Heute unterwegs an menschenleeren Stränden und spürt der Unvergänglichkeit nach. Stammen sie aus 2015 oder doch aus den 60er-Jahren, diese Bilder?

Maria Frodl lässt den Blick wandern in den ‚Wiener (Ge)Schichten‘ , melancholisch und düster, im Wiener Prater und an der alten Donau. Der Reiz liegt in der technischen Unvollkommenheit. Durch die asymmetrischen Verzerrungen, die holga-typische Vignettierung, das Streulicht und die Lichtschwäche der Plastiklinse entstand die Idee von Mehrfachbelichtungen.

Herbwien, mit bürgerlichem Namen Herbert Lastuvka, hat seine eigene Großformatlochkamera gebaut, für bis zu 50x50cm große Papierbilder, einen Zauberkasten aus Holz, der zugleich dem Transport der fertigen Bilder dient.

Eva-Marie Hild hat auch durch Man Ray die alten Techniken wiederentdeckt und widmet sich in den gezeigten Arbeiten unter anderem den Photogrammen. Es geht darum, durch die Schattengebung Beziehung und Emotionen dazustellen. Auch Retro-muster entdeckt man bei ihr, im Basar von Arbil/Kurdistan aufgenommen, wo es handgewebte Stoffe gab, die wir in dieser Pracht in unserer heutigen westlichen Welt nicht mehr kennen.